Wie wäre es mit Christian Dubé?
Der SC Bern hat am Montag mitgeteilt, dass der Club und sein Sportchef Patrik Bärtschi per sofort getrennte Wege gehen. Zu verschieden sei man in den Meinungen über die sportliche Ausrichtung des Clubs. Wir hätten eine Idee, wen Patrik Bärtschi beerben könnte.
Die erste Personalie, die dem Autor dieses Textes bereits am Montag nach der Verkündung des SC Bern in den Sinn kam, war Christian Dubé. Mittlerweile hat auch watson-Eismeister Klaus Zaugg über meinen Gedanken berichtet. Doch warum eigentlich nicht?
Christian Dubé kam 1999 in die Schweiz und spielte während drei Jahren für den HC Lugano, ehe er zum SC Bern transferiert wurde. Dort erlebte er als Spieler seine grössten Momente im Schweizer Eishockey. Er verbrachte neun Jahre beim Ligakrösus und gewann 2004 auswärts in Lugano und 2010 zuhause die Schweizer Meisterschaft. Er kennt die SCB-DNA und weiss, wie hart in Bern für einen Titel gearbeitet wird.
Was wäre das für eine Sensationsmeldung, wenn der einstige Publikumsliebling – noch heute tragen viele SCB-Fans Trikots mit der Nummer 96 und der Aufschrift Dubé an den Heimspielen – zu seiner ersten richtig grossen Liebe im Schweizer Eishockey zurückkehren würde.
Vieles spricht dafür: Nach der Entlassung als Trainer beim HC Fribourg-Gottéron war Dubé gekränkt. Gehen wir etwas in der Geschichte zurück. Nach dem Weggang aus Bern nach Fribourg im Jahr 2011 verbrachte er seine letzten vier Jahre als Spieler in der Saanestadt, ehe er 2015 Sportdirektor wurde und später, im Oktober 2019, auch den Trainerposten übernahm und damit eine Doppelfunktion inne hatte. Dies schaffte zu dieser Zeit und bis heute in der National League für einen längeren Zeitraum nur er.
Erst im März 2024 trat er von sich aus vom Sportdirektorposten zurück und überliess die sportlichen Geschicke seinem bisherigen Assistenten, Gerd Zenhäusern, der ihn nur kurze Zeit später trotz weiterlaufenden Vertrags (bis 2025) entlassen hat und durch Patrick Emond ersetzte. So etwas gab es in der Neuzeit bisher nur in Fribourg, dass der bisherige Assistent seinen Mentor kurz nach der internen Rochade vor die Tür setzte. Christian Dubé wäre somit aktuell ohne Vertrag und damit verfügbar.
SCB-Sportdirektor Martin Plüss wurde in der Medienmitteilung des Clubs zitiert, dass der Prozess zur Besetzung der Stelle im Gange ist. Gegenüber „Der Bund/BZ“ bestätigte er ausserdem, dass nach einem starken Sportchef/GM gesucht wird.
Christian Dubé ist das. Er hat Fribourg-Gottéron über all die Jahre sportlich besser gemacht und dem Club Stabilität verliehen. Er weiss, wie wichtig es ist, Verträge rechtzeitig abzuschliessen oder zu verlängern. Er kennt die SCB-DNA bereits und hat auf der anderen Seite trotzdem mehrere Jahre die Distanz zum SCB gewahrt (bei Andrew Ebbett lag zwischen SCB-Profispieler und Sportchef-Posten gerade mal ein Jahr dazwischen). Er hatte somit auch genug Abstand, damit er sich ins nächste Abenteuer stürzen kann.
Dubé und Plüss kennen sich aus ihrer gemeinsamen Zeit beim SC Bern bestens – beide wurden zusammen Meister. Beide haben bereits auf dem Eis hart zusammengearbeitet, um diesen Erfolg zu feiern. Warum also nicht auch neben dem Eis zusammen Erfolg haben?
Christian Dubé wird als Franko-Kanadier auch Kontakte nach Übersee haben. Gut möglich, dass wir bei einer allfälligen Anstellung bald wieder einen kanadisch geprägten SC Bern sehen. Man muss auch festhalten, dass Headcoach Jussi Tapola den SCB die letzten zwei Jahre zwar gut stabilisiert und wieder unter die Top-3-Teams der Regular Season zurückgebracht hat. Eine Playoff-Serie hat der Finne mit den Mutzen aber noch immer nicht gewonnen – auch wenn es knapp war.
In der kommenden Saison wird es wahrscheinlich seine letzte Chance sein, das zu ändern.