Brändli mit Freude und Ehrgeiz auf dem Eis
Andrea Brändli steht seit 2016 im WM-Kader der Schweizer Frauennati und ist seit 2020 die Nummer 1 im Tor. hockeyfans.ch sprach mit der Torhüterin.
Die Züricherin erlernte das Eishockey-Spiel beim EHC Kloten, wo sie immer wieder in das Tor wollte. Schuld war aber auch ihr Bruder, der die Schwestern einfach immer in das Tor stellte. Mit „Ich will, ich will, ich will“ hat sie es aber auch beim EHC Kloten immer eingefordert und so gab man nach und sah, dass sie ein gutes Talent dafür hatte und so blieb sie Torhüterin.
Auch ihre Rückennummer 20 ist dem EHC Kloten verschuldet. «Reto Pavoni hatte die Nummer 20. Dort hat es mit der Nummer 20 angefangen und die Nummer hat mir immer Glück gebracht und so habe ich diese immer mitgenommen.»
Ihre Karriere führte Andrea Brändli über die NCAA nach Schweden, wo sie nun die zweite Saison für MoDo Hockey in der schwedischen SDHL tätig ist. Einen erneuten Wechsel nach Nordamerika schliesst Brändli aber nicht ganz aus, jetzt wo es mit der PWHL wieder eine Profiliga gibt, die den Namen verdient. «Ich war fünf Jahre in Amerika und ich weiss, wie das Hockey dort ist – wie intensiv es ist und wie cool auch die Stimmung ist. Schweden ist anders, weil es europäisches Hockey ist und es hat mich auch weitergebracht als Mensch und Torhüter», sagt Brändli. «Im Moment lebe ich noch von dem, aber wer weiss was die Zukunft bringt. Ich sage aber sicher nicht Nein zur PWHL. Man ist immer so am Schauen was so geht in der Hockeywelt und mal schauen, wohin es mich in der Zukunft zieht.»
Im Moment steht sie einmal auf dem Eis der Budvar Arena, wo sie am Eröffnungstag auch einen ihrer schönsten Eishockey Momente ihrer Karriere erleben durfte. «Das Spiel gegen Tschechien, die Atmosphäre auf europäischen Eis mit diesen Fans. Die Organisation dieses Turniers hat ein bisschen Tränen in die Augen gebracht als ich auf dem Eis stand», sagt sie auf die erste Partie vor fast 6000 Fans angesprochen. «Für das macht man es, damit das Frauenhockey auch in Europa gross wird. So ist das wunderschön zu sehen.»
Gegen Kanada hatte die Zuricherin im ersten Drittel überraschend wenig Arbeit. Die Frage, ob ihr «Dauerfeuer» auf das Tor recht sei, antwortete die Torhüterin mit einem Lächeln: «Es kommt darauf an wen man fragt – die Hüfte, die Knie oder meinen Kopf. Mein Kopf sagt natürlich Ja, meine Hüften sagen das natürlich nicht so, aber natürlich ist es immer eine Ehre gegen Teams wie Kanada zu spielen. Kanada ist ein so gutes Team, das immer etwas los ist und das etwas los ist, ist die Hauptsache.»
Die Freude an ihren Sport ist auch besonders den Fotografen an dieser Weltmeisterschaft aufgefallen. Immer wieder lässt sie sich in den Pausen etwas einfallen. Darauf angesprochen: «Ich brauche es eigentlich nicht, aber ich liebe es so auf dem Eis zu stehen und ich will das auch nach aussen zeigen. Ich werde auf dem Eis immer ein kleines Kind und das will ich dann so auch zeigen. Manchmal gibt es eben ein kleines Spielchen mit den Fotografen oder mit den Fans.»
Im nächsten Jahr warten die Olympischen Winterspiele in Italien. Für Andrea Brändli wären das ihre dritten Spiele: «Meine dritten Spiele und diese hoffentlich mit einer Medaille», so die Torhüterin und fügt hinzu: «Dafür werde ich so hart arbeiten wie noch nie. Eine Medaille ist das ganz grosse Ziel und dafür werde ich alles geben, auch wenn ich keine Ferien haben werde, aber das ist mir egal. Ich freue mich unglaublich auf Mailand.»